Informationssicherheit 4.0 – Stephan Gerhager Chief Information Security Officer – Allianz Deutschland

 

Das war unser Clubabend zur Informationssicherheit 4.0

Stephan Gerhager hat alle verwendeten Passwörter der Welt auf seinem Rechner. Mit dieser Liste kann er über kurz oder lang jedes Benutzerkonto auf dem Planeten knacken. Er demonstrierte auch ein Programm auf seinem Laptop, mit dem er unmerklich und ohne Spuren zu hinterlassen die Kontrolle über fremde Computer übernehmen kann. Zum Glück ist der Chef der Informationssicherheit der Allianz AG, der am Montag im Landshuter Salzstadel über „Aktuelle Bedrohungen und Gegenmaßnahmen“ referierte, einer von den Guten. Das Problem ist nur: Was er hat, haben auch die bösen Hacker.

Darum bleibt allen privaten Usern und auch allen Unternehmen nur übrig, ihre Geräte und IT-Infrastruktur mit möglichst komplexen Passwörtern zu versehen, damit die Hacker den Aufwand scheuen und schnell zum nächsten leichteren Opfer weiterziehen. Schließlich wollen diese digitalen Raubritter zügig Geld verdienen. Außerdem ist es wichtig, E-Mails mit Links und Anhängen genau auf Ihre Vertrauenswürdigkeit zu prüfen. Und seine Systeme mit regelmäßigen Updates zu schützen. Und zwar schnell. Denn nur wenige Stunden Verspätung können einem Hacker schon Tür und Tor öffnen.

Sichere Passwörter, Mails checken, regelmäßige Updates – klingt einfach. Ist es aber nicht. Denn der Mensch macht sich regelmäßig selbst einen Strich durch diese simple Rechnung, wie Gerhager am Sicherheitschef der Fußball-WM 2014 zeigte, der kurz vor Turnierbeginn versehentlich das Passwort des IT-Kontrollzentrums öffentlich machte. Oder an der Tatsache, dass der Schutz der strahlenden Atomreaktor-Ruine in Tschernobyl oder deutsche Premiumautos wegen veralteter IT-Systeme leicht zu hacken sind.

„Gerade für Unternehmer und Führungskräfte ist es wichtig, ihre Mitarbeiter für Informationssicherheit zu sensibilisieren“, sagte Gerhager. „Den gesunden Menschenverstand sollte man gerade in diesem Bereich nicht vernachlässigen. Denn auf Firewalls und Virenscanner kann man sich nicht verlassen.“ Soviel zur Rolle des Menschen bei der Digitalisierung.

 

Neujahrsempfang 2019

Das war unser Neujahrsempfang für die niederbayerische Wirtschaft 2019

Liebe Mitglieder und Freunde des Marketing-Club Niederbayern,

was haben eine Gartenparty und das Wirtschaftsleben gemeinsam? Sowohl Partygäste als auch Kunden wollen Interessantes hören. Belangloses Gerede und langweilige Werbung führen nicht weiter. Wer die Menschen nicht berührt, wird privat genauso links liegen gelassen wie geschäftlich. Im Zeitalter der Digitalisierung gilt das für Unternehmen erst recht. Wer nicht interessant ist, wird einfach weggeklickt.

Das war eine der Kernaussagen des Kölner Historikers und Digitalisierungsexperten Prof. Dr. Klemens Skibicki, der gestern vor mehr als 300 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Bernlochnersaal in Landshut über das Thema „Die digitale Transformation von Unternehmen“ gesprochen hat.

Seine zweite zentrale Botschaft: Jede Firma muss zum Ziel haben, ihr Produkt oder ihre Dienstleistung mit dem größten Nutzen für den Kunden anzubieten, den der Stand der digitalen Technik derzeit möglich macht. Und aus den dabei gewonnen Daten sollten Service und Kundenansprache immer weiter verbessert werden.

Für Unternehmen sollte es außerdem keine Frage sein, ob sie mit ihren Kunden in den sozialen Medien kommunizieren. „Es ist ganz einfach“, sagte Skibicki. „Firmen wollen Menschen erreichen, also müssen sie dorthin gehen, wo die Menschen sind und sich austauschen.“

Von übertriebenem Datenschutz an der falschen Stelle hält Skibicki überhaupt nichts. Zur europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sagte er: „Mit der DSGVO versucht unser digital erfolgloser Kontinent, die digitalen Top-Unternehmen aus den USA und China zu regulieren, anstatt einen Rahmen zu schaffen, der unsere Wirtschaft bei der Aufholjagd unterstützt. Dabei ist die Flucht nach vorn unsere einzige Chance.“

Wir sagen Danke für diese Impulse und den tollen Auftakt in das neue Geschäftsjahr! Und wir freuen uns schon auf die nächsten Veranstaltungen mit Ihnen.

Ihr MCN-Team